TTC feiert perfekten Meister-Abschluss

Nach dem 6:2-Heimsieg gegen Jülich II geht es für die Lampertheimer ungeschlagen in das große Abenteuer 2. Liga

Für die Meistersaison des Tischtennis-Clubs Lampertheim hätte es kaum eine bessere Schlusspointe geben können: Ausgerechnet Alfredas Udra bekam die Chance, den Matchball zum 6:2-Heimsieg gegen den TTC Jülich II zu setzen. Lampertheims langjähriger Spitzenspieler und Spielertrainer, der den Champion der 3. Bundesliga Nord nach sieben Jahren verlassen wird, ließ sich nicht lange bitten.

Nach Udras Punkt zum 11:6 im vierten Satz gegen Dragos Olteanu brachen alle Dämme in der mit 150 Zuschauern bestens gefüllten Sedanhalle. Der Litauer, der schon während des Spiels mit lauten „Alfredas, oh oh“-Fangesängen unterstützt worden war, riss sich sein Trikot vom Leib– und wurde aufs Herzlichste von Teamkollegen und Wegbegleitern gedrückt. „Es war in jeder Hinsicht ein perfekter Abschluss“, sagte TTC-Vorsitzender Uwe van gen Hassend.

Dass sich Lampertheims erstes Herrenteam ungeschlagen in Richtung 2. Bundesliga verabschieden würde, war keine Selbstverständlichkeit. Jülichs Zweitliga-Reserve trat am letzten Spieltag in Bestbesetzung an. „Das hat unsere Jungs aber nur noch mehr motiviert“, lobte van gen Hassend seine „Mentalitätsmonster“ an den Tischen: „Viele Zuschauer haben gesagt, dass sie das beste Heimspiel der Saison gesehen haben.“ Eine Einschätzung, die der Vereinsboss durchaus teilte: „Da waren Wahnsinns-Ballwechsel dabei.“

Dass ausgerechnet Udra in seinem letzten Spiel für den TTC zum Mann des Tages avancieren würde, war indes nicht absehbar gewesen. Der 30-Jährige, der aus familiären und beruflichen Gründen nur noch sporadisch an der Tischtennisplatte steht, hatte bis dato mit einer 7:5-Ausbeute an Position zwei in der Rückrunde nicht gerade die Sterne vom Himmel gespielt.

Das Beste schien er sich für seinen Abschied aufgehoben zu haben. Nach einem Drei-Satz-Sieg im Spitzendoppel mit Miguel Nuñez fertigte der Publikumsliebling Jülichs Top-Mann Kas van Oost mit 12:10 im fünften Satz ab. Weil TTC-Spitzenmann Aleksa Gacev seine beiden Einzelpartien verlor, war es auch Udra vorbehalten, den 16. Sieg im 18. Spiel perfekt zu machen. Zuvor hatte das Doppel 2 Gacev/Gainza seine Bilanz auf 15:1 hochgeschraubt. Im hinteren Paarkreuz hatten Gainza und Nuñez auf 4:1 und 5:1 gestellt.

Auch nach Spielschluss ging es emotional zu. Udra hielt eine Rede, die manch einen TTC-Anhänger zu Tränen rührte. „Alfredas war jahrelang das Gesicht dieser Mannschaft und hat hier schon fast Legendenstatus“, meinte van gen Hassend, dem Udra persönlich gedankt hatte. Wenig verwunderlich trug der Bildband, den der Balte zum Abschied erhielt, den Titel „Als Spieler gekommen – als Freund gegangen“.

Dazu, dass laut van gen Hassend „alles passte“, trug auch die Stadt Lampertheim ihren Teil bei. Bürgermeister Gottfried Störmer gratulierte vor dem Spiel persönlich und sagte dem künftigen Zweitligisten seine volle Unterstützung zu. Auch Joachim Stumpf, der Vorsitzende der Sportkommission, schaute vorbei.

Für das „Abenteuer 2. Bundesliga“ (van gen Hassend) muss der TTC allerdings noch ein paar Hausaufgaben erledigen. Die Suche nach einem Spitzenspieler, der neben Rückkehrer Martin Buch Andersen, Miguel Nuñez und Álvaro Gainza in neuen Gefilden um den Klassenerhalt spielen soll, läuft noch. Auch ein Ersatzspieler soll kommen. Das war am Sonntagabend aber nur eine Randnotiz. Die TTC-Party in der Sedanhalle ging lang – sehr lang.

Meister der 3. Bundesliga: Der TTC Lampertheim mit Alfredas Udra, Aleksa Gacev, Álvaro Gainza und Miguel Nuñez (v.l.)
 
Die TTC-Helden im Porträt

„Unsere große Stärke ist die Mentalität“, findet Uwe van gen Hassend. Der Vorsitzende des TTC Lampertheim würde die erste Herrenmannschaft, die den Aufstieg in die 2. Tischtennis-Bundesliga als ungeschlagener Meister der 3. Bundesliga Nord (36:2 Punkte) geschafft hat, eigentlich lieber im Kollektiv bewerten: „Kein Gegner war zu unbequem. Immer, wenn es eng wurde, wurden unsere Jungs zu Mentalitätsmonstern. Mit jedem Sieg stieg auch das Selbstvertrauen.“ Kontinuität macht van gen Hassend als weitere Erfolgszutat aus: „Wir sind in 17 von 18 Spielen mit derselben Mannschaft angetreten.“

Das sagt van gen Hassend über:

Aleksa Gacev (Spitzenspieler - seit 2023 beim TTC, Einzelbilanz 21:8):
„Eine Top-Verstärkung, die alle Erwartungen erfüllt hat. Aleksa war in der Vorrunde mit 13:2 Siegen der beste Spieler der 3. Liga und hat mit 15:1 Siegen an der Seite von Alvaro Gainza entscheidend dazu beitragen, dass wir unsere Doppelschwäche abstellen konnten. Er ist kein Lautsprecher, aber ein absoluter Teamplayer. Dass er uns verlässt, ist natürlich schade.“

Alfredas Udra (Spielertrainer - seit 2017 beim TTC, Einzelbilanz 17:13):
„Unser absoluter Leader. Leidenschaft, Team- und Kampfgeist haben immer gestimmt. Er hat um jeden Punkt gekämpft, viele knappe Spiele umgebogen und war über viele Jahre unser Publikumsliebling. Der Aufstieg als Meister ist der krönende Abschluss seiner Zeit hier.“

Álvaro Gainza (seit 2023 beim TTC, Einzelbilanz 19:4):
„Mit seinen Topspins und seiner Doppelstärke war er die Entdeckung der Saison. Álvaro ist nicht umsonst spanischer Meister im Doppel. Wenn es gezählt hat, war auf ihn und Miguel hinten immer Verlass. Menschlich ist er super drauf und auf dem Weg zum Publikumsliebling.“

Miguel Nuñez (seit 2022 beim TTC, Einzelbilanz 20:4):
„Auch Miguel war sehr stabil und hat den nächsten Schritt gemacht. Das zeigen 11:1 Siege in der Rückrunde. Wie bei Álvaro sehen wir bei ihm noch viel Potenzial. Wir sind froh, dass beide bleiben.“

Quelle: Südhessen Morgen

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