Lampertheim steht trotz der 3:6-Niederlage gegen Velbert vor der Vizemeisterschaft. Topspieler Martin Andersen geht
364 Tage war der TTC Lampertheim in der 3. TischtennisBundesliga Nord zu Hause ungeschlagen geblieben. Nach einer Serie von acht Siegen und einem Unentschieden zog das erste TTC-Herrenteam am Sonntag erstmals wieder den Kürzeren. Im Spitzenspiel gegen Meister Union Velbert unterlagen die Spargelstädter mit 3:6.
Von Trauer war nach dem Auftritt des Tabellenzweiten (jetzt 23:11 Punkte) gegen den unangefochtenen Primus (32:0) aber keine Spur. „Das war ein Hammerspiel, das die Jungs abgeliefert haben. Und das ohne Miguel Nuñez, der die spanischen Meisterschaften gespielt hat“, sprach Lampertheims Vorsitzender Uwe van gen Hassend von „richtig gutem Sport“. 110 Zuschauer sorgten für einen neuen Saisonrekord. „Es sind wieder viele Auswärtige gekommen - aus Worms, Ketsch, Mannheim, Ludwigshafen“, stellte van gen Hassend fest.
Für Nuñez sprang Christopher Luft aus der dritten Mannschaft ein. Der Bezirksliga-Spieler verlor sein Match gegen den früheren EM-Bronzegewinner Lars Hielscher in drei Sätzen. „Für ihn war das ein tolles Erlebnis“, freute sich der TTC-Chef für das Eigengewächs. Ob die Südhessen dem Primus in Bestbesetzung den ersten Verlustpunkt hätten zufügen können, bezweifelt van gen Hassend, „Velbert ist mit einer Monsteraufstellung gekommen“, meinte er: „Die waren hinten richtig stark. Außerdem waren wir in den Doppeln absolut chancenlos.“
Die TTC-Teams Tomas Mikutis/Luft und Alfredas Udra/Martin Buch Andersen unterlagen Hielscher/Anton Limonov und Constantin Cioti/Marios Yiangou jeweils in drei Sätzen. Im hinteren Paarkreuz fing sich neben Luft auch Tomas Mikutis an Position drei zwei 0:3-Niederlagen gegen Limonov und Hielscher ein. Der Litauer hatte bis Sonntag bei 10:0 Siegen in der Rückrunde gestanden.
Fokussiert: Die Fünf-Satz-Gala von TTC-Spitzenspieler Alfredas Udra (hier im Bild) und Velberts Marios Yiangou riss das Publikum von den Sitzen.
Dass es trotzdem spannend zur Sache ging, war den TTC-Spitzenspielern Udra und Andersen zu verdanken. „Was die beiden gezeigt haben, war für diese Liga schon das Feinste“, fand van gen Hassend. Udras Fünf-Satz-Gala gegen Yiangou riss das Publikum ständig von den Sitzen. „Der Wahnsinn“, lobte der TTC-Boss die „super Ballwechsel“. Dass Andersen gegen Velberts Spitzenmann Cioti mit einem 12:10 im vierten Satz seinen Teil zum temporären 2:2-Ausgleich beitrug, blieb dem Publikum ebenfalls nicht verborgen. „Da stand die Halle Kopf“, so van gen Hassend. Den dritten TTC-Punkt holte Udra gegen Cioti, der allerdings im fünften Satz wegen einer Schulterverletzung aufgab.
Nächster Gegner Oldenburg
Emotional ging es schon vor Spielbeginn zu. Denn TTC-Leistungsträger Andersen gab seinen Abschied zum Saisonende bekannt. Er wechselt in die 2. Bundesliga zu Fortuna Passau. Andersen war im Sommer von Regionalliga-Absteiger TTG Kleinsteinbach/Singen gekommen. Nach Auftritten bei den European Championships in München und bei der Team-WM in China, galt er schnell als Entdeckung der Saison. „Wir verlieren ein richtiges Juwel“, bedauert van gen Hassend.
Am 16. April geht es für den TTC zum Dritten Oldenburger TB (23:12 Punkte). Der OTB verlor am Wochenende gegen Velbert II (4:6) und Altena (2:6). Das Ziel ist klar: Zum dritten Mal nach 2019 und 2022 will Lampertheim Vizemeister werden. „Ein Unentschieden müsste uns reichen“, glaubt van gen Hassend.
Quelle: Südhessen Morgen