Weil Verfolger Oldenburg doppelt patzt, kann Lampertheim schon am Freitag Meister werden. Der erste Neuzugang steht fest. Es ist ein alter Bekannter.
Man muss es mittlerweile in aller Deutlichkeit so formulieren: Der TTC Lampertheim wird in Kürze Meister der 3. Tischtennis-Bundesliga Nord – und damit zum ersten Mal in seiner 67-jährigen Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga aufsteigen. Das unerwartete Null-Punkte-Wochenende des Oldenburger TB hat die Party-Pläne des Tabellenführers allerdings ordentlich durchkreuzt.
Nach der bisherigen Rechnung hätte das erste TTC-Herrenteam am Sonntag (14 Uhr, Sedanhalle) zu Hause gegen den Drittletzten TTC Altena alles klarmachen können. Dafür erledigte der Primus am Samstag mit einem 6:1-Sieg beim Letzten TTS Borsum seine Pflicht. Der bislang ärgste Verfolger Oldenburg hat sich jedoch mit Niederlagen beim SC Buschhausen (4:6) und beim neuen Zweiten Union Velbert II (3:6) aus dem Titelrennen verabschiedet.
Jetzt wird sich der ungeschlagene TTC, der drei Spiele vor Saisonende fünf Punkte vor Velbert II liegt, wohl schon am Freitag (19.30 Uhr) beim Vorletzten Füchse Berlin den Traum von der 2. Liga erfüllen. „Leider“, wie Lampertheims Vorsitzender Uwe van gen Hassend sagt: „Wir hätten gerne den entscheidenden Ball vor heimischer Kulisse erlebt.“
Auch für den TTC-Anhang, der die Mannschaft bislang zu jedem Auswärtsmatch begleitete, kommt die neueste Entwicklung im Titelkampf überraschend. „In Berlin werden keine Fans dabei sein. Alle müssen arbeiten. Keiner hätte gedacht, dass dieses Spiel das entscheidende sein würde“, räumt van gen Hassend ein. Das Nachholmatch bei den Füchsen werde das Team nicht abschenken, stellt der TTC-Boss klar: „Wir wollen ungeschlagen Meister werden.“
Die Lust am Feiern wollen sich die Lampertheimer trotzdem nicht nehmen lassen. „Wir hoffen, dass am Sonntag wieder viele Zuschauer kommen werden, um den Meister zu feiern“, meint van gen Hassend. Mit Andras Turoczy kündigt der TTC einen Ehrengast für das Spiel gegen Altena an. Der einstige Publikumsliebling spielte von 2014 bis 2018 für die Südhessen. 2016 gehörte der Ungar zu jener Mannschaft, die den Sprung von der Regionalliga in die 3. Bundesliga wagte.
Seine Rückkehr zum TTC steht fest: Martin Buch Andersen
Ein Besuch in der Sedanhalle dürfte sich aber auch lohnen, weil der TTC mehrere Entscheidungen offiziell machen könnte – allen voran den erwarteten Verbleib der spanischen Youngster Alvaro Gainza und Miguel Nunez. Der erste fixe Neuzugang für die 2. Bundesliga ist derweil ein alter Bekannter: Martin Buch Andersen kommt zurück. Der Däne, der in der Saison 2022/23 einen rasanten Aufstieg im TTC-Dress erlebte, war im vergangenen Sommer zu Zweitligist Fortuna Passau gewechselt.
Mit 23 Jahren erfüllt Andersen, der wohl mit der dänischen Nationalmannschaft an den Olympischen Sommerspielen in Paris teilnehmen wird, alle Voraussetzungen des Clubs. „Wir trauen ihm eine weitere Leistungssteigerung zu“, sagt van gen Hassend: „Er ist hochmotiviert und kennt unsere beiden spanischen Spieler aus dem Leistungszentrum in Karlsruhe.“ Schon Mitte Februar sei der Wechsel klar gewesen, berichtet der TTC-Vorsitzende: „Martin hat uns ligaunabhängig zugesagt, weil es ihm hier sehr gut gefallen hatte und er Lust auf das Abenteuer 2. Bundesliga mit uns hat. Solche Spieler gibt es nicht oft, solche Spieler brauchen wir aber.“
Quelle: Südhessen Morgen