Lampertheim feiert Überraschungssieg gegen Jülich
Der TTC Lampertheim hat sich nach dem Null-Punkte-Wochenende gegen die Abstiegskonkurrenten Mainz 05 und Hertha BSC eindrucksvoll zurückgemeldet. Auf einen 6:4-Heimsieg gegen den Vorjahresdritten TTC Jülich hätten vorab wohl nur kühne Optimisten getippt. So aber feierten die Südhessen ihren zweiten Erfolg im fünften Spiel in der 2. Tischtennis-Bundesliga – und wähnen sich wieder halbwegs im Soll.
„Das war der Hammer“, jubelte TTC-Vorsitzender Uwe van gen Hassend, der von „zwei überraschenden Punkten“ sprach: „Wir haben gezeigt, dass wir mit dieser Mannschaft auf jeden Fall zweitligatauglich sind.“ Den Zählern, die der Klassenneuling vor kurzem beim 4:6-Krimi in Mainz und beim 2:6 gegen Hertha liegen ließ, trauert der TTC freilich noch hinterher. „Mit ein bisschen mehr Glück in Mainz stehen wir jetzt bei 6:4 statt 4:6 Punkten“, weiß van gen Hassend.
Der Dämpfer gegen die Rheinhessen, der den Heim-K.o. gegen Berlin einen Tag später maßgeblich beeinflusste, spielte gegen Jülich in den Köpfen der TTC-Cracks gar keine Rolle mehr. „Uns war klar, dass das ein anderes Spiel wird als gegen Berlin. Jülich liegt uns vom Spielsystem mehr“, erklärte van gen Hassend. Mit seinem Spitzenpaarkreuz um den mehrfachen Paralympics-Sieger Laurens Devos und dessen Bruder Robin Devos galt Jülich indes als Favorit auf dem Papier. Lampertheims Schlüssel zum Erfolg gegen Velbert war daher klar: Die Doppel mussten sitzen – und im hinteren Paarkreuz so viele Punkte wie möglich her.
Genau das trat vor 95 Zuschauern in der Sedanhalle ein. „Der entscheidende Vorteil waren die Doppel. Die Zwei-Punkte-Führung haben wir bis zum Schluss verteidigen können“, sagte van gen Hassend. Lampertheims Spitzenduo Navid Shams/Martin Buch Andersen machte über drei Sätze kurzen Prozess mit Robin Devos/Barry Berben. Im Doppel 2 lagen Miguel Nuñez/Álvaro Gainza gegen Laurens Devos/Kas van Oost nach knappen Satzverläufen 1:2 hinten, konnten die Partie aber noch drehen (13:15, 18:16, 9:11, 11:7, 11:7).
Überzeugte im Einzel mit zwei deutlichen Siegen: Miguel Pantoja
In den Einzeln sah Lampertheims Spitzenspieler Shams gegen Laurens und Robin Devos gar kein Land. Andersen hielt gegen Robin Devos über vier Sätze mit und lag gegen Laurens Devos im fünften Satz 8:5 vorn, unterlag jedoch noch mit 9:11. Auf den hinteren Positionen zelebrierten dafür Nuñez und Miguel Pantoja eine 4:0-Fiesta gegen den frischgebackenen EM-Teilnehmer van Oost und Berben. Der seit Wochen formstarke Nuñez schraubte seine Einzelbilanz mit zwei Drei-Satz-Siegen auf 6:3 hoch. Pantoja holte hingegen seine ersten Erfolge im TTC-Dress.
Auf den TTC Lampertheim warten nun zwei Top-Teams
Nach dem unverhofften doppelten Punktgewinn gegen Jülich warten ungleich härtere Aufgaben auf den TTC. Am Samstag (14 Uhr) geht es nach Homburg-Erbach. Dort trifft der Aufsteiger auf die Bundesliga-Reserve des 1. FC Saarbrücken. Die Saarländer, die mit 6:2 Punkten auf Platz zwei stehen, brachten Spitzenreiter 1. FC Köln (7:3 Punkte) am Sonntag die erste Saisonniederlage bei.
In Köln sind die TTC-Herren am 3. November zu Gast. Dass Saarbrücken II vor kurzem mit 4:6 in Jülich verlor, ändert für van gen Hassend nichts an der Ausgangslage. „Saarbrücken II ist neben Köln der Meisterschaftsfavorit“, rechnet sich der TTC-Boss wenig aus.
Quelle: Südhessen Morgen