Gegen den TV Hilpoltstein schnuppert Aufsteiger Lampertheim lange an der Sensation
Fußballvergleiche sind unter Tischtennis-Fans nicht allzu beliebt. Nach der 3:6-Heimniederlage des TTC Lampertheim gegen den TV Hilpoltstein wusste sich Uwe van gen Hassend aber nicht anders zu behelfen. „Es fühlt sich an wie ein Fußballspiel, in dem du bis zur 87. Minute 2:1 führst, drei dicke Chancen liegen lässt – und am Ende zwei Konter kriegst und 2:3 verlierst“, holte der Vorsitzende des Zweitliga-Aufsteigers aus.
Vor der vorletzten Hinrundenpartie des TTC wären wohl die wenigsten der 135 Zuschauer in der Sedanhalle von einem Lampertheimer Punktgewinn ausgegangen. Anhand des Spielverlaufs kristallisierte sich für den Klassenneuling jedoch schnell heraus, dass gegen den Tabellendritten definitiv etwas drin war. Genau das mache den fünften K.o. des TTC im achten Match „ganz, ganz bitter“, wie van gen Hassend betonte: „Selbst der Gegner hat gesagt, dass das Ergebnis total ungerecht sei. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen.“
Auch von den TTC-Farben ließen sich die Gäste nicht beeindrucken: Hilpoltstein entführte 2 Punkte aus Lampertheim
Ursachenforschung werden die TTC-Herren unter anderem im Doppelauftakt betreiben müssen. Navid Shams/Martin Buch Andersen und Miguel Nunez/Alvaro Gainza unterlagen Petr Fedotov/Alexander Flemming und Juan Perez/Matthias Danzer jeweils in vier Sätzen. „Das war ein katastrophaler Start“, sagte van gen Hassend: „Shams/Andersen haben leider neben sich gestanden.“
Hätten Spitzenmann Shams und Andersen an Position zwei auch ihre Einzel vergeigt, wäre der TTC-Anhang nach Spielschluss wohl weniger aufgewühlt gewesen. Stattdessen aber besiegte Shams den Zweitliga-Routinier Flemming im fünften Satz nach einem 1:4-Rückstand noch mit 11:6. Und Andersen? Der fertigte Hilpoltsteins Nummer eins Fedotov in vier Sätzen ab. Vor allem das 11:1, mit dem der Olympia-Teilnehmer den 2:2-Ausgleich sicherstellte, ließ die Hoffnung im TTC-Lager wieder aufkeimen.
Als Nunez nach der Pause Danzer in drei Sätzen schlug, erinnerte die Gefühlslage schon stark an die Heimsiege gegen Union Velbert (6:3) und den TTC Jülich (6:4). „Die Halle hat gekocht“, meinte van gen Hassend. Doch diesmal kam es anders. Gainza verspielte im Duell mit seinem spanischen Doppelkameraden und besten Freund Perez eine 4:1- und eine 5:3-Führung - und verlor mit 6:11. Statt 4:2 stand es nun 3:3. „Das wäre ein Big Point gewesen“, wusste der TTC-Boss.
„Die schlimmste Niederlage in den letzten Jahren“
Danach musste sich Shams gegen Fedotov in vier Sätzen geschlagen geben. Andersen gab gegen Flemming eine 2:0-Führung aus den Händen, Nunez musste sich Landsmann Perez nach einer 2:1-Führung im fünften Satz beugen. „Und so stehen wir nach einem wirklich guten Spiel da und wissen, dass wir eine Riesenmöglichkeit gegen eine Top-Mannschaft hatten“, erklärte van gen Hassend: „Für mich persönlich ist das die schlimmste Niederlage in den letzten Jahren. Dass am Ende alles schiefgeht, ist die Höchststrafe - gerade bei dem Tabellenstand.“
Der TTC belegt mit 5:11 Punkten den rettenden achten Platz. Der Siebte Hertha BSC ist gleichauf, Mainz 05 (4:6 Punkte) und Hohenstein-Ernstthal (2:8) schließen das Klassement ab. Die Hinserie der Südhessen geht am 8. Dezember in Passau zu Ende. „Ich fürchte, dass wir bis dahin auf einem Abstiegsplatz stehen “, so van gen Hassend.
Quelle: Südhessen Morgen