Außenseiterrolle liegt dem TTC mehr

Die Lampertheimer stehen nach der Hinserie auf einem Abstiegsplatz. Wohin führt die Reise 2025?

Das erste Herrenteam des TTC Lampertheim schließt die Hinrunde in der 2. Tischtennis-Bundesliga auf einem Abstiegsplatz ab. Überraschend ist das nicht. Für den Klassenneuling fühlt sich der vorletzte Platz trotzdem falsch an, schließlich gingen einige Spiele nur hauchdünn verloren. Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten zur Saison-Halbzeit.

Wie lautet beim TTC Lampertheim das Zwischenfazit?

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge ist die Stimmung gedrückt. Trotzdem überwiegt das Positive. Eine Ausbeute von 5:13 Punkten hätten viele TTC-Mitglieder vor Saisonstart unterschrieben. „Wir haben gedacht, wir wären chancenlos. Jetzt ärgern wir uns, weil wir locker drei Punkte mehr haben könnten“, fasst Vereinsvorsitzender Uwe van gen Hassend zusammen.

Bei Mainz 05 (4:6) und bei Fortuna Passau zum Vorrundenabschluss (4:6) unterlag der TTC nach 4:4-Zwischenständen. Dass der Auftakt gegen Schlusslicht Hohenstein-Ernstthal erfolgte, war bitter. Bei der 3:6-Heimniederlage gegen die Sachsen wirkte der Aufsteiger noch nicht ganz eingespielt.

Noch steigerungsfähig: Das Spitzendoppel des TTC mit Navid Shams und Martin Buch-Andersen
 

Beim 3:6 gegen Herbstmeister TV Hilpoltstein im November führte Lampertheim mit 3:2, bevor drei der letzten vier Matches im fünften Satz verloren gingen. Beim 2:6 gegen den bis dahin punktlosen Letzten Hertha BSC im Oktober wirkten die TTC-Cracks ausgepowert, nachdem sie tags zuvor in Mainz aufs Ganze gegangen waren.

Ja: Der TTC hat Lehrgeld bezahlt. Unterm Strich ist der Neuling aber nicht das befürchtete Kanonenfutter und in der 2. Bundesliga angekommen.

Gab es in der ersten Saisonhälfte Highlights?

Oh ja. Seine fünf Punkte sammelte der TTC gegen Union Velbert (6:3), den TTC Jülich (6:4) und bei 1. FC Saarbrücken II (5:5) – also gegen Teams, die etwas höher im Zweitliga-Regal anzusiedeln sind. Im DTTB-Pokal überstanden die Spargelstädter erstmals die Vorrunde. Im Achtelfinale bot Lampertheim dem Erstligisten Bad Homburg um Olympia-Silbergewinner Kristian Karlsson sensationell die Stirn und verlor knapp mit 2:3.

Standesgemäß untergegangen sind die TTC-Herren nur beim 1. FC Köln (0:6), der bis zum Wechselrummel um Top-Talent Andre Bertelsmeier Ende November wie der kommende Meister aussah.

Was braucht der TTC zum Klassenerhalt?

14 Punkte nennt Uwe van gen Hassend als magische Grenze. Berlin und Velbert stehen bei 7:11 Zählern, sind also in Reichweite. „Es fehlt nicht viel“, glaubt der TTC-Boss: „Unsere Spieler müssten aber noch abgezockter werden.“ In Drucksituationen versagten dem jungen TTC-Team zu oft die Nerven – so wie zuletzt Miguel Pantoja, der im zweiten Einzel in Passau das sichergeglaubte 5:5 verspielte. In der Außenseiterrolle spielte der TTC deutlich befreiter auf.

Bei ihrem 19-jährigen Spitzenspieler Navid Shams hoffen die Lampertheimer, dass er sein zwischenzeitliches Leistungstief überwunden hat und den nächsten Entwicklungsschritt zeigt. Die Einzelerfolge des Iraners in Passau sprechen dafür. Steigern muss sich vor allem das TTC-Spitzendoppel um Shams und Olympia-Teilnehmer Martin Buch Andersen, das eine 2:7-Bilanz vorweist.

Was hat der TTC nicht in der Hand?

Die teils völlig unvorhersehbaren Ergebnisse in der Liga. Von einem Stammspieler-Ausfall bei einem Gegner konnten die Südhessen bisher nicht profitieren – anders als so mancher Konkurrent. „Normalerweise gewinnt Hertha nicht gegen Mainz und Hohenstein nicht gegen Köln“, zählt van gen Hassend als Beispiele auf.

Die Aufstiegsanwärter Saarbrücken II (11:7 Punkte) und Köln (10:8) brachen gegen Jahresende ein. Welches Gesicht sie 2025 zeigen werden? Unklar. Gegen das aktuelle Spitzentrio Hilpoltstein, Mainz und Jülich (alle 12:6 Punkte) hielt der TTC mit. „Da ist keiner, der durchmarschiert“, stellt van gen Hassend fest.

Auf die Transferaktivitäten in Liga zwei haben die Lampertheimer freilich auch keinen Einfluss. Hohenstein (4:14 Punkte) verstärkt sich zur Rückrunde mit der früheren englischen Nummer eins Andrew Baggaley und dem Südkoreaner Jeongmun Ho. Passau und Velbert legen ebenfalls nach. Der TTC wird nichts an seinem Fünfer-Kader ändern. Dazu fehlen dem Aufsteiger schlichtweg die Mittel – speziell im Vergleich mit der Konkurrenz, die Großsponsoren oder Fußball-Abteilungen hinter sich weiß.

Wie planen die Lampertheimer die Zukunft?

Die Gespräche für die neue Runde laufen traditionell im Februar an. Die wohl entscheidenden Duelle in Berlin und Hohenstein stehen dem TTC allerdings erst am 5. und 6. April bevor. „Vorher können wir eigentlich überhaupt nichts sagen“, meint van gen Hassend und ergänzt: „Die Situation ist noch bescheidener als in der vergangenen Saison, als wir wenigstens Spitzenreiter in der 3. Liga waren.“

Für eine vernünftige Planung bräuchte es Spieler, die klassenunabhängig zusagen. Ein schwieriges Unterfangen – zumal Leistungsträger wie Miguel Nunez (Einzelbilanz 10:5) Begehrlichkeiten wecken. Der TTC könnte auch entscheiden, das Abenteuer 2. Bundesliga freiwillig zu beenden und wieder in die 3. Bundesliga Nord zu gehen. Diesen Schritt will van gen Hassend jedoch vermeiden. „Die 2. Liga macht allen Spaß. Unsere Zuschauer und Sponsoren ziehen mit, wir haben auch ein super Helferteam bei jedem Heim- und Auswärtsspiel. Sie hätten es verdient, dass wir die Klasse halten“, betont der TTC-Chef.

Quelle: Südhessen Morgen

zurück zur Startseite

 

Sponsoren des TTC

Trikotpartner des TTC

Materialausrüster des TTC

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.