Der TTC bietet auch Spitzenreiter Jülich lange die Stirn, geht aber wieder leer aus
Auf den ersten Blick hätte Uwe van gen Hassend gerade viel Grund zur Freude. Das erste Herrenteam des TTC Lampertheim kann in der 2. Bundesliga mittlerweile auch dem Tabellenführer Paroli bieten. Nach der 4:6-Niederlage beim TTC Jülich stand Lampertheims Vorsitzendem die Verzweiflung dennoch ins Gesicht geschrieben.
„Das ist bitter, einfach nur bitter“, sagte der TTC-Boss nach dem dritten 4:6 der laufenden Saison: „Ich hätte lieber zweimal eine Klatsche bekommen und dafür einmal ein 5:5 geholt.“ Van gen Hassends Ärger war nach dem Rückrundenstart verständlich: Auch bei Primus Jülich war definitiv etwas drin. Der Zweitliga-Neuling aus dem Ried, der mit 5:15 Zählern auf dem vorletzten Platz verbleibt, ließ aber wieder zu viel liegen.
Beim 6:4-Hinspielerfolg gegen Jülich hatte Lampertheim noch eine 2:0-Führung im Doppelauftakt herausgespielt. Diesmal setzte es ein 0:2. „Das war ganz schlecht“, meinte van gen Hassend: „Navid Shams und Martin Andersen sind einfach nicht ins Spiel gekommen.“ Nach dem schwachen Start – Andersen verlor trotz guter Leistung sein erstes Einzel gegen Robin Devos in vier Sätzen – kam der TTC allerdings stark zurück.
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Miguel Nuñez gewann für Lampertheim zwei Einzel, dennoch setzte es für den TTC eine knappe Niederlage in Jülich
Vor allem Spitzenspieler Shams spielte wie entfesselt auf. Mit einem Fünf-Satz-Sieg gegen den amtierenden Paralympics-Goldgewinner Laurens Devos sorgte der 19-Jährige für das 1:3. Nach der Fünf-Satz-Niederlage von Miguel Pantoja gegen Kas van Oost zum 1:4 und dem Fünf-Satz-Erfolg von Miguel Nuñez gegen Barry Berben zum 2:4 machte Shams mit einem Vier-Satz-Erfolg gegen Jülichs Topmann Robin Devos den 3:4-Anschluss perfekt.
„Bis dahin waren wir voll im Spiel“, befand van gen Hassend. Seine Hoffnung, dass in den letzten drei Einzeln zwei Siege herausspringen würden, erfüllte sich indes nicht. Andersen unterlag Laurens Devos vor 170 Zuschauern mit 6:11 im fünften Satz. Der stark erkältete Nuñez schaffte die Überraschung gegen van Oost und verkürzte in fünf Sätzen auf 4:5. Doch im Parallelspiel kam Pantoja nach fünf Netzrollern und Kantenbällen im ersten Satz nicht mehr auf die Beine. Seine Drei-Satz-Niederlage gegen Außenseiter Berben besiegelte Lampertheims siebten K.o. im zehnten Match.
Lampertheim am Sonntag mit Heimspiel gegen den 1. FC Köln
Am Sonntag (14.15 Uhr) kommt der 1. FC Köln in die Sedanhalle. Die Rheinländer waren bis zum 6:0-Heimsieg über Lampertheim im Hinspiel auf Meisterkurs. Seitdem aber bekannt wurde, dass Toptalent Andre Bertelsmeier zur kommenden Saison zu Erstligist Bad Königshofen und Spitzenmann Tobias Hippler zum ASC Grünwettersbach wechselt, läuft jedoch nicht mehr viel zusammen. Mit den 3:6-Niederlagen gegen Mainz, Schlusslicht Hohenstein-Ernstthal und Passau verabschiedete sich der Geißbock-Club aus dem Aufstiegsrennen.
„Köln hat zuletzt ein paarmal mit Ersatz gespielt“, so van gen Hassend: „Da am Wochenende aber keine Ranglistenwettkämpfe anstehen, gehen wir davon aus, dass sie mit Hippler und Bertelsmeier zu uns kommen.“
So oder so hofft der TTC-Boss, dass sein Team bald den Bock umstößt: „Die Jungs geben weiter alles. Irgendwann muss es einfach bumm machen.“
Quelle: Südhessen Morgen