Aufsteiger Lampertheim steht gegen Top-Gegner unter Zugzwang
Uwe van gen Hassend interessiert das jüngste Null-Punkte-Wochenende von Kellerkonkurrent Hertha BSC in der 2. Tischtennis-Bundesliga nur beiläufig. „Jetzt müssen wir mal wieder punkten“, betont der Vorsitzende des TTC Lampertheim vor dem Heimspiel des ersten Herrenteams gegen den 1. FSV Mainz 05 am kommenden Sonntag (14.15 Uhr, Sedanhalle).
Bei einem Sieg würde der Aufsteiger mit Hertha (7:19 Punkte) auf dem rettenden siebten Platz gleichziehen. Die Berliner verloren am Wochenende ihre Heimspiele gegen den 1. FC Köln und Union Velbert jeweils mit 2:6. Jetzt ist der TTC am Zug. Doch mit Mainz (15:7 Punkte) kommt der Tabellenzweite, der sich seit November in bestechender Form zeigt. Vor dem 5:5 beim 1. FC Saarbrücken II am vergangenen Samstag hatten die Rheinhessen sechs Siege in Folge gefeiert.
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Spieler des Monats in der 2. Bundesliga: Navid Shams
Ohne den schwachen Saisonstart mit 2:6 Punkten aus vier Spielen wären die Mainzer wohl klarer Spitzenreiter. Viel hätte damals übrigens nicht gefehlt, und es wären vier Niederlagen aus den ersten vier Partien gewesen. Im Hinspiel gegen den TTC gaben die 05er eine 4:1-Führung aus der Hand. Die Südhessen hatten anschließend auch dank der lauten Unterstützung von 30 mitgereisten Fans klar Oberwasser. Zwei knappe Niederlagen in den letzten zwei Einzeln verhinderten letztlich einen Lampertheimer Punktgewinn.
„Wir haben dort eines unserer besten Saisonspiele gemacht“, erinnert sich van gen Hassend. Doch während Mainz danach zu besagter Siegesserie ansetzte, war der knappe K.o. für das junge TTC-Herrenteam ein empfindlicher Rückschlag. Nur einen Tag später gaben Navid Shams und Co., sichtlich mental ausgepowert, ihr Heimspiel gegen Hertha klar mit 2:6 ab. Die zwei bis drei Punkte, die an jenem Oktober-Wochenende drin waren, vermissen die Spargelstädter heute umso schmerzlicher.
TTC kassierte zuletzt sechs Niederlagen in Folge
Sechs Niederlagen am Stück kassierte der TTC zuletzt und fiel so auf Abstiegsplatz neun zurück. Gegen Primus Jülich (4:6), Köln (1:6) und Velbert (2:6) sah sich Lampertheim zum Rückrundenstart hochwertig aufgestellten Kontrahenten gegenüber. Das wird wohl auch gegen Mainz nicht anders sein. Beim 5:5 gegen Saarbrücken II setzten die 05er erstmals auf Takuto Shiba. Der Japaner hinterließ mit drei Punktgewinnen einen starken Eindruck. „Ich gehe davon aus, dass er auch gegen uns spielen wird“, meint van gen Hassend.
Sollte Shiba zum Einsatz kommen, macht der TTC-Boss sein Team einmal mehr als „krassen Außenseiter“ aus. Doch wohl auch aufgrund der Erfahrungen aus dem Hinspiel hält van gen Hassend einen Coup für nicht ganz ausgeschlossen: „Vielleicht kommen wir ja wieder richtig gut rein. Dazu muss bei uns aber jeder zu Top-Form auflaufen.“
Hoffnung macht dem 63-Jährigen die Mainzer Spielweise, die er als „gradlinig“ und weniger materiallastig bezeichnet: „Das liegt uns besser.“ Mit seinem Spitzenspieler Shams stellt der TTC zudem den amtierenden „Spieler des Monats“ der zweiten Liga. Diese Auszeichnung habe sich der 19-jährige Iraner nach seinen Einzelerfolgen gegen Kölns Tobias Hippler und die Devos-Brüder Laurens und Robin (Jülich) „absolut verdient“, urteilte van gen Hassend.
Quelle: Südhessen Morgen