Dem TTC droht nach dem 2:6 gegen Mainz 05 ein Wettlauf gegen die Zeit
Die wichtigste Voraussetzung für einen Punktgewinn gegen Mainz 05 war Uwe van gen Hassend bewusst. „Dazu muss bei uns jeder zu Top-Form auflaufen“, hatte der TTC-Vorsitzende vor dem drittletzten Heimspiel des ersten Herrenteams in der 2. Bundesliga erklärt. Das 2:6 gegen Mainz zeigte aber vor allem eines: Im Moment geht immer irgendwas beim TTC schief.
Navid Shams kam erkältet von einem Turnier zurück. Er stellte sich zwar in den Dienst der Mannschaft, konnte Lampertheim aber nicht helfen
Mal war es die Nervenstärke gewesen, die dem Klassenneuling zuletzt zum Verhängnis worden war, mal ein Totalausfall im Doppel oder auf einzelnen Positionen. Diesmal standen die Lampertheimer von vornherein auf verlorenem Posten. „Navid Shams kam total erkältet von einem internationalen Turnier zurück“, sagte van gen Hassend: „Er hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, aber da ging gar nichts.“
Shams war bis vor kurzem zu Top-Form aufgelaufen. Nach Einzelerfolgen gegen den künftigen TTBL-Spieler Tobias Hippler und Paralympics-Sieger Laurens Devos wurde der 19-Jährige sogar als „Spieler des Monats“ in Liga zwei ausgezeichnet. Auch gegen den Tabellenzweiten Mainz hatte Lampertheim auf den Iraner gehofft. „So stand es gleich 0:3“, merkte van gen Hassend an.
Vor 130 Zuschauern in der Sedanhalle kam deshalb nur kurzzeitig Spannung auf. Shams/Miguel Pantoja unterlagen Kirill Fadeev/Albert Vilardell in vier Sätzen. Martin Buch Andersen/Miguel Nunez führten gegen das Mainzer Nationalspieler-Duo Tom Jarvis/John Oyebode mit 2:0, mussten sich aber nach vergebenen Matchbällen mit 13:15 im vierten und mit 4:11 im fünften Satz geschlagen geben.
Nach den Niederlagen von Shams gegen Oyebode und Andersen gegen Jarvis stand es bereits 0:4. Nunez (3:1 gegen Takuto Shiba) und Pantoja (3:0 gegen Vilardell) weckten aber wieder Hoffnungen auf ein Remis. Der dafür benötigte Punkt im Spitzenpaarkreuz blieb jedoch aus. Shams (0:3 gegen Jarvis) und Andersen, der gegen Oyebode mehrere Satzbälle liegen ließ, verpassten es, dem hinteren TTC-Paarkreuz zu einem zweiten Einsatz zu verhelfen.
Nach der vierten Niederlage im vierten Rückrundenmatch rutschte der TTC auf den letzten Platz ab. Der TTC Hohenstein-Ernstthal (jetzt 5:17 Punkte) zog nach einem 5:5 beim 1. FC Köln an den Südhessen (5:21) vorbei. Zu Hertha BSC (7:19) auf dem rettenden achten Platz fehlt Lampertheim nach wie vor nicht viel. Doch bei nur noch fünf verbleibenden Partien sollte der TTC möglichst bald wieder punkten – am besten schon am Sonntag (13.15 Uhr), wenn der Fünfte Fortuna Passau (14:10 Punkte) ins Ried kommt.
„Wir brauchen endlich wieder einen Tag, an dem alle gut performen“, weiß van gen Hassend, der auch die Planungen für die neue Saison vorantreiben muss. Nach dem Match gegen Passau ist der TTC bis 16. März spielfrei. Am 5. April geht es zur Hertha. „Bis dahin wird kein Spieler warten, in welcher Liga es für uns weitergeht, wenn ihnen jetzt schon Angebote aus der 2. Liga vorliegen“, meinte van gen Hassend. Für die meisten Spieler der aktuellen Mannschaft sei der Gang in die 3. Liga „keine Alternative“, stellte der TTC-Boss klar: „Das ist auch normal. Das sind junge Spieler, die wollen sich weiterentwickeln.“
Quelle: Südhessen Morgen