Lampertheim gewinnt auch in Berlin
Auf „Spitzenreiter, Spitzenreiter!“-Gesänge verzichteten die mitgereisten Fans und Betreuer des Tischtennis-Clubs (TTC) Lampertheim nach dem 6:3-Sieg des ersten Herrenteams bei Füchse Berlin noch. Wie lange das so gehen wird? Das wird man sehen. Der Blick auf die Tabelle der 3. Bundesliga Nord weckt jedenfalls Erinnerungen an glanzvolle Zeiten: Mit 4:0 Punkten und einer Spielbilanz von 12:4 steht der TTC gleichauf mit TuS Celle an der Spitze. Mitfavorit Eintracht Frankfurt (Spielbilanz 12:6) weist ebenfalls volle Ausbeute vor.
Wir können von einem erfolgreichen Auftakt sprechen. Aber wir wissen, dass wir am Ende wahrscheinlich nicht da vorne landen werden“, ordnete TTC-Vorsitzender Uwe van gen Hassend die Bilanz des Zweitliga-Absteigers nach den ersten zwei Spieltagen ein. Spätestens mit dem Coup in Reinickendorf dürfte allerdings klar sein, dass die TTC-Herren unter normalen Umständen nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Als Wackelkandidaten gelten vor allem Auftaktgegner TSV Schwarzenbek (0:6 Punkte) und Aufsteiger Union Salzgitter (0:2).
Wie viel Momentaufnahme im aktuellen Klassement der 3. Liga Nord steckt, lässt sich für van gen Hassend auch an der 0:6-Ausbeute der Füchse festmachen. „Die haben jetzt gegen Bad Hamm, Frankfurt und gegen uns gespielt. Berlin wird definitiv nicht dahinten bleiben“, ist sich van gen Hassend nach dem direkten Duell sicher. Tatsächlich war der doppelte Punktgewinn des TTC in der Bundeshauptstadt alles andere als ein Selbstläufer. Wie schon beim 6:1-Auftaktsieg gegen Schwarzenbek musste Lampertheim im hinteren Paarkreuz auf Milo de Boer verzichten. Der niederländische Neuzugang verletzte sich zwei Tage vor dem Match am Sprunggelenk. Sein Einsatz im Heimspiel gegen Union Velbert II am Sonntag, 5. Oktober (14 Uhr, Sedanhalle), ist offen.
Gutierrez und Castro holen fünf Punkte
Anstelle von de Boer kam Timothy Falconnier zu seinem Einzeldebüt. Der junge Schweizer, der von einer langwierigen Ellbogenverletzung kommt und in der ersten Phase der Saison vor allem im Doppel Spielpraxis sammeln soll, ist aber noch lange nicht bei 100 Prozent. „Er hat noch erheblichen Wettkampfrückstand“, hält van gen Hassend fest. Als „Sieggaranten“ hob der TTC-Boss Marc Gutierrez und Rogelio Castro hervor, den sie in Lampertheim schon „Roger“ nennen. Sie legten im gemeinsamen Doppelauftakt einen Vier-Satz-Sieg über Berlins Spitzenduo Ali-Serdar Gözübüyük/Christian Helm vor.
Er genießt bereits Kultstatus beim TTC: Rogelio Castro
Nachdem Norbert Tauler und Falconnier im Doppel 2 gegen Lennart Wehking/Sebastian Borchardt in vier Sätzen unterlegen waren, ließen Gutierrez an Position zwei (3:2 gegen Wehking, 3:0 gegen Borchardt) und Castro an Position drei (3:0 gegen Helm, 3:1 gegen Gözübüyük) auch in den Einzeln nichts anbrennen. Da zudem Tauler sein erstes Match gegen Borchardt gewann, lag Lampertheim schnell 3:1 vorn – und gab die Führung nicht mehr ab. „Nur beim Stand von 4:3 wurde es noch mal eng“, meinte van gen Hassend. Auf Gutierrez, Castro und Falconnier, der im letztmöglichen Einzel gegen Helm bereits führte, war aber Verlass.
Quelle: Südhessen Morgen