TTC spielt um die Herbstmeisterschaft

Drittliga-Primus Lampertheim besiegt Bad Hamm mit 6:4. Am Sonntag geht es zur schwächelnden Frankfurter Eintracht.

Für die Tischtennis-Herren des TTC Lampertheim war die Ausgangslage klar: Ein Sieg im Spitzenspiel gegen den starken Aufsteiger TTC Grün-Weiß Bad Hamm – und der Zweitliga-Absteiger würde kurz vor dem Gewinn der Herbstmeisterschaft in der 3. Bundesliga Nord stehen. Das 6:4 zu Hause gegen Bad Hamm war hart erkämpft, doch der Spitzenreiter erfüllte seine Pflicht – anders als der letzte Gegner der Südhessen in diesem Jahr.

Ein doppelter Ergebnis-Blackout von Eintracht Frankfurt stellt den siebten Erfolg des TTC im achten Ligaspiel in den Schatten. Bei den hoch gehandelten Adlerträgern, die bisher nur beim 4:6 im Top-Match gegen den Zweiten Union Velbert II Mitte November Federn gelassen hatten, ging am vergangenen Wochenende fast alles schief, was schiefgehen konnte. Am Samstag kamen die Frankfurter zunächst nur zu einem 5:5 bei Abstiegskandidat Union Salzgitter. Am Sonntag kassierte die Eintracht dann ein 1:6 beim Sechsten TuS Celle.

TTC Lampertheim kann Eintracht Frankfurt schon abhängen

„Das hat uns völlig überrascht“, sagt Lampertheims Vorsitzender Uwe van gen Hassend: „Ich weiß nicht, was da los war. Sie waren in Bestbesetzung und hatten gegen Salzgitter schon 4:1 geführt.“ Vor dem TTC-Gastspiel in Frankfurt am Sonntag (14 Uhr) liegt die Eintracht mit 11:5 Punkten weiter auf Rang drei. Primus Lampertheim (15:1) und Velbert II (14:2) weisen jetzt aber schon einen komfortablen Vorsprung auf, der dem Hessenduell eine unerwartete Schärfe verpasst. „Wenn Frankfurt noch mal oben rankommen will, müssen sie gegen uns gewinnen“, macht van gen Hassend deutlich: „Wenn sie verlieren, ist es nur noch zwischen uns und Velbert II ein Zweikampf um die Meisterschaft.“

Frankfurts Aussetzer kommen wie die ultimative Bestätigung dessen daher, was van gen Hassend in Dauerschleife betont: Kein Punktgewinn in der 3. Liga Nord ist selbstverständlich – schon gar nicht, wenn zwei Mannschaften aus den Top Sechs aufeinandertreffen. Zwei Wochen nach dem 5:5-Heimremis gegen den Vierten TTC Altena, das auf dem Papier etwas überraschend daherkam, wollten die Lampertheimer gegen Bad Hamm (jetzt Fünfter/10:8 Punkte) unbedingt zurück auf die Erfolgsspur. Dieses Unterfangen erwies sich allerdings als knifflige Aufgabe. Die Südhessen verspielten eine 3:1-Führung. Erst mit den letzten Partien des zweiten Einzeldurchgangs zwang Lampertheim die Gäste aus Westfalen in die Knie.

Nach dem Doppelauftakt stand es 1:1. Die Lampertheimer Marc Gutierrez/Rogelio Castro entschieden das Duell der Spitzendoppel gegen Chris Andersen/Friedrich Kühn von Burgsdorff in drei Sätzen für sich. Am Nebentisch waren Timothy Falconnier/Milo de Boer chancenlos gegen Gerrit Engemann/Nestor Wasylkowski (0:3).

P1090578 Roger Marc Doppel 900px
Spielte groß auf: Rogelio "Roger" Castro (vorn) gewann beide Einzel und gemeinsam mit Partner Marc Gutiérres auch das Doppel
  

Gutierrez (3:1 gegen Wasylkowski) und Castro, der Bad Hamms Nummer eins Engemann souverän in vier Sätzen besiegte, sorgten anschließend für den 3:1-Pausenstand vor 105 Zuschauern in der Sedanhalle. Komfortabel war dieser Vorsprung aber nur auf der Anzeigetafel. Falconnier (1:3 gegen Kühn von Burgsdorff) und de Boer (1:3 gegen Andersen), der in der vergangenen Saison noch für Bad Hamm spielte, wirkten völlig von der Rolle. „Timothy hat gegen den deutschen Top-16-Jugendspieler Kühn von Burgsdorff nie ins Spiel gefunden“, befand van gen Hassend: „De Boer war gegen seinen Ex-Kameraden Andersen total verkrampft. Nach dem ersten Satz ging gar nichts mehr.“

Mit einem weiteren Gala-Auftritt an Position zwei verhinderte Castro zu Beginn des zweiten Durchgangs, dass der Lampertheimer TTC in Rückstand geriet. Gegen Wasylkowski (11:8, 11:7, 11:5) ließ die Nummer 128 der ITTF-Weltrangliste nichts anbrennen – was umso wichtiger war, weil sich fast zeitgleich Gutierrez in fünf Sätzen gegen Engemann geschlagen geben musste. „Roger hat eine Top-Leistung im Doppel und in den beiden Einzeln abgeliefert“, lobte van gen Hassend den jungen Mexikaner, der am Sonntag den Unterschied machte. Beim Stand von 4:4 lag eine Punkteteilung in der Luft, doch Falconnier steigerte sich und fertigte Andersen in vier Sätzen ab. Auch de Boer gab sich im Parallelmatch gegen Youngster Kühn von Burgsdorff keine Blöße (3:0).

Fast 50 Fans begleiten den TTC Lampertheim nach Frankfurt

„Timmy hat sein Spiel umgestellt und sich wirklich reingebissen. Mit seinen gefühlvollen Topspins kam sein Gegner nicht klar“, beobachtete van gen Hassend – und zog ein Fazit, das Mut macht: „Es war ein gutes Spiel. Nicht herausragend, aber vor allem im Spitzenpaarkreuz haben wir starke Ballwechsel gesehen.“

In Frankfurt reicht dem TTC wegen der klar besseren Spielbilanz bereits ein 5:5 zur Herbstmeisterschaft. Darauf wird der Tabellenführer aber nicht spekulieren. „Wir wollen immer gewinnen – allein schon wegen der vielen Zuschauer, die uns begleiten werden“, unterstreicht van gen Hassend. Mit einem 50er-Bus wird der TTC am Sonntagmorgen aufbrechen. Da die Eintracht im Schnitt auf über 60 Zuschauer kommt, dürfte beim Vorrundenabschluss einiges los sein. Für wen das ein Vorteil sein wird, wird sich laut van gen Hassend noch zeigen müssen: „Frankfurt hat eine routinierte Mannschaft mit Ex-Zweitliga-Spielern, die teils erste Bundesliga gespielt haben. Unser junges Team hatte dagegen noch nie so ein Spiel.“

Quelle: Südhessen Morgen

zurück zur Startseite 

 

Sponsoren des TTC

Trikotpartner des TTC

Materialausrüster des TTC

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.