Nach dem 6:4-Sieg bei Velbert II stehen Lampertheims Herren dicht vor der Herbstmeisterschaft
Uwe van gen Hassend, dem langjährigen Vorsitzenden des Tischtennis-Clubs , gehen so langsam die Superlative aus. Das allein sagt schon viel darüber aus, welche Tragweite der 6:4-Erfolg des ersten TTC-Herrenteams im Spitzenspiel der 3. Bundesliga Nord bei Union Velbert II hat. Siebtes Spiel, siebter Sieg, fast schon sicher Herbstmeister: Das ist jetzt nicht so schlecht für eine Mannschaft, die eigentlich nur die Klasse halten wollte.
Aleksa Gacev wurde mit zwei Siegen im Spitzenpaarkreuz zum Matchwinner gegen Union Velbert II
„Es passt gerade einfach alles“, sagt van gen Hassend, bevor er versucht, die „tolle Momentaufnahme“ in Worte zu fassen: „Wenn man die bisherigen sieben Spiele sieht, hatten wir in allen wichtigen Situationen das nötige Quäntchen Glück. Vielleicht ist es auch der Lohn dafür, dass wir immer komplett antreten. Oldenburg, Jülich II und auch Velbert haben gegen uns mit Ersatz gespielt.“
Velbert II verzichtet auf Topspieler
Tatsächlich verzichtete Velbert II gegen Lampertheim auf Topspieler wie Constantin Cioti oder Anton Limonov. Mit Lars Hielscher und Michael Servaty bot die Reserve des souveränen Vorjahresmeisters trotzdem viel Drittliga Qualität auf. Den erwarteten ersten Punktverlust der Saison konnten die Gäste aus Südhessen aber abwenden.
Das wiederum hatte mit Glück nichts zu tun. Schon zum fünften Mal in der laufenden Spielzeit legte der Tabellenführer eine 2:0-Führung im Doppelauftakt vor. „Ein ganz entscheidender Faktor“, hält van gen Hassend fest: „In der vergangenen Runde waren die Doppel unser Schwachpunkt. Diesen Zwei-Punkte-Vorsprung haben wir nicht mehr abgegeben. Das ist im Moment der Unterschied.“
Mit den Vier-Satz-Erfolgen von Alfredas Udra/Miguel Nunez und Aleksa Gacev/Alvaro Gainza zu Spielbeginn konnte Lampertheim auch kompensieren, dass Spielertrainer Udra an Position eins zum zweiten Mal in dieser Saison leer ausging. TTC-Zugang Gacev schraubte seine Einzelbilanz mit Siegen über Hielscher und Servaty auf 10:1. Der 23-jährige Serbe ist damit aktuell der mit Abstand beste Spieler der Liga. Nunez holte den Punkt zum 4:2. Und mit Gainza, der den Gesamtsieg mit einem 3:0 über Union-Ersatzmann Karl Walter perfekt machte, steht an Position vier auch der zweite Teamneuling schon bei 7:2 Erfolgen.
Ein Ende der Siegesserie ist nicht abzusehen. Am 26. November (14 Uhr, Sedanhalle) empfängt der TTC den Vorletzten Buschhausen, der wohl weiter ohne seinen verletzten Spitzenmann Carlos Ishida auskommen muss. Gewinnt Lampertheim, ist die Herbstmeisterschaft vorzeitig sicher. „Die Mannschaft strotzt vor Selbstvertrauen und will jedes Spiel gewinnen“, erklärt van gen Hassend.
Den Aufstieg in die 2. Bundesliga müssen die Spargelstädter (14:0 Punkte) mittlerweile auf jeden Fall in Betracht ziehen. Die Top-Konkurrenten Jülich II (7:3), Oldenburg (8:4 Punkte), Velbert II (6:6), Düppel (7:7) und Altena (8:8) sind zum Teil klar abgehängt. Was dann im neuen Jahr auf den TTC zukommen könnte, muss van gen Hassend aber noch offenlassen. „Im Tischtennis ist es das Schlimmste, im Februar noch nicht zu wissen, wohin die Reise geht“, erläutert der TTC-Chef. Und stellt klar: „Diese ungeahnte Erfolgswelle bringt uns in eine Situation, die nicht einfach ist. Die 2. Bundesliga ist eine ganz andere Nummer – und ich wüsste im Moment nicht, wie wir das ohne größere Sponsoren stemmen sollten.“
Quelle: Südhessen Morgen